Der Duft von wohlriechendem Kaffee steigt mir in die Nase, der Regen prasselt leise aufs Dach, die Glieder sind entspannt und ausgeschlafen. Ist das nicht ein perfekter Start in den Sonntag? Auf, in die Tasten gehauen um euch zu berichten, welche Wellen uns diese Woche so überflutet haben.
Nach einem gefühlten, 1000 stündigem Flug von Windhoek nach Durban (ja ich weiss, es wären eigentlich nur 3.5 Stunden), sind wir endlich am Ozean angekommen. Warum der Flug so lange ging? Ok, stellt euch vor, ihr reist mit 4 Kindern ins Legoland und die fragen dann immer wann ihr endlich ankommt. Nope, Kinder haben wir in der kurzen Zeit keine bekommen (oder auf jeden Fall nicht dass ich wüsste) aber sobald Marco für eine längere Zeit nicht im Wasser war wird er, nun ja nennen wir es einmal, um es nett auszudrücken, sehr hibbelig. Glaubt mir, wenn ich sage, dass ich eher mir einen Gefallen tat und die Reise zu den Tiefen der Ozeane angetreten habe. Damit meine ich, dass ich dann endlich ein wenig Ruhe hatte und Marco seiner Leidenschaft nachgehen konnte.Gelandet, Gepäck geholt-jedes Mal fällt mir wieder ein Stein vom Herzen, wenn die Rucksäcke gemütlich übers Rollband tuckerten-noch erfreuter bin ich, wenn sie am selben Flughafen ankommen wie wir. Ah ja, Auto abgeholt und auf gehts Richtung Aliwal Shoal. Wisst ihr was uns da erwartet?
Ja genau, die ersten Haie. Ich bin ja immer ehrlich zu euch, gell?! Mir ist völlig bewusst, dass wir immer von den Haien schwärmen, wie toll sie sind, wie ungefährlich undundund. Keine Angst, ich werde meine Meinung auf keinen Fall revidieren denn es ist definitiv so! TROTZDEM! Meine Knie waren weich, nicht nur einfach so weich, nein! WEICHER, knickten eigentlich quasi durch, die feinen Schweissperlen auf der Stirn waren nicht wegen der Hitze da -gut, ich sage ja immer, lieber Schweissperlen als gar kein Schmuck...Ach und wie genau mein Mageninhalt aussah, muss ich ja nicht zwingend erläutern, oder? Sonst gerne auf Anfrage. :P SO, ich denke ich habe euch nun ziemlich verdeutlicht wie ich mich gefühlt habe. So dankbar war ich, dass ich, wortwörtlich, nicht ganz alleine im Käfig sass. Marco's Mami ist nun für zwei Wochen mit uns unterwegs, was uns beide unendlich freut! Zurück aber zu den Meeresbewohnern.
Da ich ja bekanntlich noch keine zugelassene Taucherin bin habe ich mich für den Käfigtauchgang entschieden. Also nein Schnorcheln, sorry. Erster Schock, Marco und ich wurden getrennt! Hallo?! Ihr kennt mich ja aber langsam, wegen Mut uns so...einmal tief eingeatmet, verschluckt, gehustet und "elegant aufs Boot gesprungen". Bitte geht an dieser Stelle kurz den Wellengang in Südafrika googeln, danke. So, da wir nun alle wissen wovon ich spreche war das Schwimmen mit den Haien dann Pipifax.
Jetzt aber mal ehrlich. Es wird einem schon ein wenig mulmig, wenn du dann auf dem offenen Meer bist und die Rückenflosse dieser Blacktips siehst. Falsch gedacht! Es ist f*** amazing! Echt jetzt! Die Angst war verflogen! Lange habe ich mit mir gehadert, ob ich das hier schreiben soll, weil ich gebe doch so ungern Marco recht. :P Klar, der Respekt bleibt für immer bestehen (sehr wichtig Leute) aber ich wollte einfach nur ins kühle Nasse eintauchen und die Kerlchen (2-2.5m) betrachten. So faszinierend, ich kann es nicht in Worte fassen, ehrlich jetzt! Wisst ihr worauf ich wirklich sehr stolz bin und ich denke dass ist auch komplett angebracht?! Marco's Mami und ich haben sogar den Käfig verlassen und sind frei mit ihnen geschwommen. ICH BIN MIT HAIEN GESCHWOMMEN, ICH MEINE FREI UND SO! HEITERENFAHNEN! Wo Marco war? Der war so einige Meter unter mir und hatte noch den besseren Blick. Übrigens habe ich Marco seit wir in Südafrika sind allgemein nicht mehr viel zu Gesicht bekommen.
So ein Meereskind ist der, dass er noch keine Kiemen hat erstaunt mich. :) Als wäre das nicht schon genug an Abenteuer für einen Tag, begleiteten uns auf dem Rückweg eine Gang von Delphinen. Hach ich mag die See...
So zwei Tage gehen einfach viel zu schnell vorbei, ihr kennt es ja so von wegen Wochenende und so...weiter ging unsere Reise und zwar nach Margate in die Tauchervilla (was für eine Hütte!!!) Marco natürlich gleich wieder in den Wellen, respektive unter den Wellen. Ah fast vergessen, wir sind nun bei dem beeindruckenden Paar Roland und Beulah (mehr zu ihnen unter "Stimmen der Haie"- geht unbedingt vorbei und lest es nach!) Wir geniessen hier jeden einzelnen Tag! Aufstehen, Yoga, Pool, Frühstücken, Tauchunterricht, dass ist der Tag von Annika. Marco: tauchen, tauchen, tauchen, essen, schlafen. Nicht schlecht oder?! Bitte hasst uns nicht zu laut. :P Falls ihr übrigens einen Tipp für eine Unterkunft braucht oder ein geniales Tauchcenter sucht, African Dive Adventures an der Protea Banks ist definitiv unser heisser Rat! www.afridive.com (Bevor Gerüchte aufkommen, dies ist keine bezahlte Werbung oder so!) Da es langsam eng wird mit den Adjektiven und der Schwärmerei bitte ich euch doch, ein kleiner Blick in die Bildergallerie zu werfen.
An dieser Stelle noch ein ernsterer Aufruf. Haie sind wichtig, Haie sind faszinierend, wir Menschen brauchen die Haie zum Überleben! Bitte helft uns ihnen zu helfen! Wir versuchen so viel Aufklärungsarbeit wie möglich zu leisten, euch alle Fragen zu beantworten, Ängste eventuell zu beseitigen! Nehmt ungeniert mit uns Kontakt auf, wenn ihr Fragen habt oder es euch wunder nimmt, was ihr tun könnt um sie zu schützen. Uns ist klar, dass nicht alle den direkten Zugang zum Meer haben aber es gibt so viele Wege diese Kreaturen zu schützen.
Euch nimmt es wunder ob ich dem Tauchen schon wieder entsagt habe? Geht unter die Seite Annikas Weg in die Unterwasserwelt und lest selbst nach...Ah übrigens, bevor ich es vergesse, da waren noch so einige weitere kleine Abenteuer aber von denen berichten wir euch gerne beim nächsten Mal...:P
In diesem Sinne bleibt uns noch eines zu sagen: "Many people continue to think of sharks as man-eating beasts. Sharks are enormously powerful and wild creatures, but you're more likely to be killed by your kitchen toaster than a shark!" - Ted Danson
Eure Travelmind-Blogger Annika und Marco